Freitag, 24. Dezember 2010

Frohes Fest!

An alle heimlichen und unheimlichen Leser -

Ich wünsche Euch ein wunderbares weißes Weihnachtsfest mit wahrwerdenden Wünschen und wünschenswerten Wahrheiten...

Alles Liebe!

Freitag, 3. Dezember 2010

Kleine und große Erfolgserlebnisse

Hab gerade meine Tür geölt - nach 2 Wochen quietscht sie endlich nicht mehr!
Das fühlt sich echt gut an! Komischerweise.

Hab die Woche meine Abschlussnoten erfahren - die vielen Jahre haben sich gelohnt!
Auch das fühlt sich sehr gut an! ;-)

Samstag, 6. November 2010

Der erste Besuch und endlich Fotos!

Nachdem ich meinen Blog nun über einen Monat habe ruhen lassen - hauptsächlich aus Zeitgründen - möchte ich wenigstens teilweise berichten, was alles so passiert ist. Das wichtigste dabei ist: Mein erster Besuch war da! - und nicht nur irgendwer... ;-)
Es war ein Mann mit Kamera! :-P
Also hier als erstes ein paar Fotos von der Wohnung, dem Campus und Lorena und mir:

zunächst der Blick vom Balkon
dann meine zwei Zeitzonenuhren
Hier mein täglicher Arbeitsweg: Den University City Boulevard muss ich überqueren, um auf den Campus zu gelangen. Von da an sehen übrigens alle Gebäude so aus - mit rotem Backstein gebaut, der mich an Fabriken erinnert. Es sind sozusagen Denkfabriken!
und die für Halloween geschmückte Student UnionLorena (meine Mitbewohnerin) und ich beim Wandern - wir haben den höchsten Berg in North Carolina bestiegen - den Mount Mitchel, der mit über 2000m Teil der Appalachen ist! (Klingt cool, was?)Der Wanderausflug in die herbstlich bunten Berge war echt toll. Hier noch ein paar Eindrücke von der großartigen Landschaft. Wer mehr sehen will... Ich bin über Weihnachten in Deutschland!Wir sind dann übrigens nach New Orleans gefahren und haben dort eine Woche Urlaub gemacht. New Orleans hat mich sehr an New York erinnert - laut und dreckig. Keine Stadt, in der man wohnen möchte. (New York vielleicht schon.) Ich hatte mir die Stadt und den Mississippi auf jeden Fall etwas romantischer vorgestellt - vielleicht auch einfach europäischer... Wer weiß, auf jeden Fall hatten wir eine gute Zeit im Aquarium und im Zoo. ;-) Wir haben Haie und Aligatoren gesehen - ich wäre sogar beinahe von einem gefressen worden!
Die in New Orleans sind übrigens besessen von unheimlichem, Voodoo und natürlich Halloween. Das zeigt sich an den verrückten Dekorationen.
So, Brüderchen: Reicht das vorerst an Fotos?
Am Dienstag bekomme ich übrigens schon wieder Besuch! Mal sehen, ob der auch eine Kamera mitbringt! ;-)

Sonntag, 3. Oktober 2010

Blogpflege oder Wie wird man getrocknete Mäuse los?

Da ich dieses Wochenende ein wenig Zeit habe, dachte ich, dass ich mal wieder Blogpflege betreiben sollte. Also habe ich meine Seitengadgets mal durchforstet und Altes rausgeschmissen und dafür neues hinzugefügt, wie eine Filmliste und meine aktualisiere Bücherliste. Oder auch mein neues Step-tanzendes Alter Ego. Für später steht dann auch noch ein aktueller Post an. Der Anlass einen Zwischendurch-Post zu schreiben war aber ein Fund, den ich beim Durchforsten der Statistiken gemacht habe. Hier kann ich nämlich sehen wie Besucher auf meinen Blog gestoßen sind. Also z.B. durch Verlinkungen oder Suchmaschinen. Und eine Angabe war, dass jemand den Suchbegriff "getrocknete Maus" eingegeben hat und zu meinem Blog weitergeleitet wurde! Ist das nicht verrückt? Bin ich jetzt zur Expertenseite für getrocknete Mäuse geworden? Sollte ich getrocknete Mäuse zum Verkauf anbieten? Und wenn ich noch ein paar Mal getrocknete Mäuse in diesem Blog erwähne, werde ich dann vielleicht öfter aufgerufen werden?

Witches beware!!!

Sonntag, 12. September 2010

Wieder eine Woche vorüber!

Heute habe ich festgestellt, dass ich nun schon seit 6 Wochen in Charlotte bin. Von Routine kann sicherlich keine Rede sein, auch wenn ich mich an einige Umstände mittlerweile gewöhnt habe. Die letzten 2 Wochenenden dagegen waren bei weitem nicht langweilig. Letzten Samsatg bin ich zusammen mit Lorena zu einem kleinen Get-Together eines neuen Spanischkollegen aus Mexiko gefahren. Er ist erst seit 4 Wochene hier und hat in der Nähe der Innenstadt eine kleines Haus gemietet. Die Einladung war anscheinend ziemlich spontan oder typisch mexikanisch, denn zum einen waren außer und beiden und Lorena's Freundin und deren Mann nur noch drei andere Latinos da. Außerdem stand in dem Haus außer einem Tisch und drei Stühlen noch gar nichts. Der Tisch wurde also voll beladen mit Snacks und Weinflaschen und die Stühle wurden nach 2 Stunden stehender Konversation den drei "Damen" überlassen. Natürlich verlief viel der Gespräche in Spanisch, schließlich war ich die einzige nicht-Latina, was grundsätzlich auch kein Problem war, schließlich hab ich das ja studiert. Trotzdem viel es mir unerwartet schwer die Gespräche verstehen zu können, da die leeren Räume einen unglaublichen Schall verursachten und ich mit den unterschiedlichen lateinamerikanischen Dialekten nicht so richtig zurecht kam. Wobei neben Mexikanisch auch Argentinisch, Costa Ricanisch, Columbianisch und andere Dialekte dabei waren. Gott-sei-Dank wechselte man gegen 22 Uhr dann doch ins Englisch, woraufhin mir aber das Thema zunehmend unangenehm wurde (worauf ich hier nicht näher eingehen möchte). Nach Mitternacht konnte ich dem Spanisch, das nun gesprochen wurde gar nicht mehr folgen, da meine Konzentration enorm vom Weinkonsum beeinflusst wurde. Nicht, dass ich viel getrunken hätte, nur habe ich seit ich hier bin keinen Alkohol mehr zu mir genommen. Außerdem drehte sich die Konversation um irgendwelche alten spanischen Hits der 70er, die dann leider auch noch bei YouTube rausgesucht werden mussten. - Dank der nicht vorhandenen Lautsprecher auch kein Vergnügen. Schluss um - meine Abmachung mit Lorena gegen Mitternacht nach Hause zu fahren wurde nach Latinozeit eingehalten und wir verließen gegen 2:15 endlich die "Party". Natürlich war ich hinterher ziemlich sauer, aber eigentlich frage ich mich noch immer, ob ich nicht vielleicht damit hätte rechnen sollen. Die Moral von der Geschichte ist also, dass man mit Lorena immer etwas mehr Zeit einplanen sollte und dass mein Spanisch dringender Verbesserung benötigt.
Unglücklicherweise konnte ich die somit verkürzte Nach nicht am nächsten Morgen wieder gutmachen, da ich mit Anabel ausgemacht hatte, dass sie mich am Sonntag um 7:30 abholt und ich mit ihr, ihrem Sohn und einem Freund und dessen Sohn nach Chapel Hill fahre. Dort wollte sie in dem Haus ihrer verstorbenen Doktormutter Bücher und Möbel holen, die sie geerbt hat, während ich mir den Main Campus der UNC anschauen wollte. Als wir aber in dem Haus ankamen wurde mir klar, dass ihr Vorhaben nicht so leicht zu erfüllen wäre und beschloss die Campustour auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben. Das Haus war nämlich seit fast einem Jahr nicht gelüftet worden und die Klimaanlage funktionierte offensichtlich auch nicht, sodass >Jegliches< von einer Schimmelschicht bedeckt war und überall tote Insekten und sogar eine gut getrocknete Maus herum lagen. Also gingen wir, nachdem wir alle Fenster und Türen aufgerissen hatten an die Arbeit und verpackten Geschirr und Bücher und reinigten Möbel. Die alte Dame, die übrigens eine österreichische Jüdin war, die mit ihrer Familie vor den Nazis geflohen war, besaß außerdem mehrere Hundert Teddys, die überall herumpurzelten. Mittlerweile sind diese Teddys alle bei Anabel in der Waschmaschine gelandet und haben ein lustiges Bild ergeben, als sie alle auf der Leine vor ihrem Haus hingen.
Natürlich waren wir nach diesem Tag alle ziemlich geschafft und nach einer kleinen Campusbesichtigung mit meinem Kollegen Paul, aßen wir dann zusammn mit seiner Familie in einem mexikanischen Restaurant. Leider schmeckte mir die Guacamole so gut, dass ich ganz vergaß, dass Avocado meinem Magen gar nicht gefällt, was dazu führte, dass ich die Gastfreundschaft von Paul in Anspruch nehmen musste und eine lange Nacht in seinem Haus verbrachte - zunächst bemuttert von Anabel, die dann aber mit Sack und Pack nach Hause fuhr. Paul hat ein wunderschönes Haus mitten im Wald etwas außerhalb von Chapel Hill. Hier wohnt er mit seiner Frau und drei Kindern, die alle furchtbar nett sind und mich am Montag zu ihren Labor Day Aktivitäten mitnahmen, sodass ich einen Tag am Nachbarschaftspool genießen konnte und mir endlich einige Bücher im Buchladen kaufte. Da Anabel beschlossen hatte den freien Montag zu nutzen, um die Aktionen in dem alten Haus zu beenden, konnte ich am Abend mit ihr wieder nach Hause fahren und war dann auch sehr froh, am Dienstag nicht unterrichten zu müssen, weil mir doch immer noch etwas schummig zumute war.
Mittlerweile habe ich diese Woche auch gut überstanden und genieße heute meinen Sonntag ganz für mich allein, nachdem ich am Freitag Abend bei Anabel Babysitten war und wir am Samstag in der South Park Mall zum Shoppen und dann zum Mittag essen unterwegs waren. Ich genieße es gerade sehr, einfach nur rumzuhängen, Filme zu gucken und zu telefonieren. Leider bleibt für letzteres wegen der Zeitverschiebung immer viel zu wenig Zeit! :-(

Freitag, 3. September 2010

Unterricht

In meinem letzten Post habe ich versprochen ausführlich über meine ersten Unterrichtsstunden zu berichten. Leider war ich am Wochenende dann so geschafft, dass ich mich irgendwie nicht dazu aufraffen konnte dies auch in die Tat umzusetzen und bekam im Laufe dieser Woche dann auch prompt ein paar Mails von besorgten Verwandten und Bekannten, ob denn alles ok bei mir sein - ich hätte ja schon so lange keinen Blogeintrag mehr gemacht. Also - beruhigt euch! - hier ist alles ok. Auch wenn die sogar Tagesschau Wirbelsturmwarnungen für North Carolina angesagt hat. Ich lebe weit von der Küste entfernt und habe davon überhaupt nichts mitbekommen. Hier sind es immer noch über 30°C und nur die stetigen Voraussagen von Anabel und Lorena lassen mich erahnen, dass bald ein "kristallklarer Herbst" anbrechen wird.
Nun also zu meinem Unterricht. Mittlerweile habe ich die ersten Zwei Wochen hinter mich gebracht und auch wenn ich nicht behaupten kann, versagt zu haben, fühlt es sich doch manchmal an, als wäre ich eine "Hochstaplerin". ... as if I were a fraud. Dies liegt aber hauptsächlich an dem merkwürdigen Gefühl, dass
in mir aufkommt, wenn ich anderen Menschen sage, was sie zu tun und zu lassen haben - vor allem, da diese nicht viel jünger sind, als ich und teilweise sogar älter. Es ist auch komisch sich damit auseinandersetzen zu müssen, dass Studenten manche Sachen nicht verstehen, auch wenn man Dinge dreimal erklärt hat. Oder sie Aufgaben nicht erledigen, die man schon 2 Wochen lang fordert. Meine bisherigen Unterrichtserfahrungen sind da ganz anders. Die Arbeit mit Kindern ist selbstverständlich etwas völlig verschiedenes, aber auch der bisherige Unterricht mit Erwachsenen war anders, da es sich immer um Menschen gehandelt hat, die hochmotiviert waren und kamen, weil sie etwas lernen wollten. Hier ist es eher, wie an einer Schule, wo Schüler/students kommen müssen. Die vielleicht wenig oder gar keine Motivation haben (außer eine äußere) eine Fremdsprache zu lernen. Und genau aus diesem Grund muss man Dinge zig mal wiederholen. Aufgaben laut und deutlich und am Besten in schriftlicher Form und dreifacher Ausführung geben. Und... sich über die drei/viel Studenten freuen, die wirklich bei der Sache sind, ohne die anderen zu vergessen.
Aber keine Angst: Spaß macht es mir trotzdem sehr! Denn es ist interessant diese neue Rolle auszuprobieren oder besser anzuprobieren. Genauso, wie sich darüber Gedanken zu machen, welche Inhalte man in welche Verpackung steckt, damit sie auch interessant werden. Die Frage der Methodik bekommt in der Praxis irgendwie doch noch ein ganz anderes Gewicht. Leider bleibt mir bei einem doch sehr vollen Lehrplan nicht viel Zeit für Experimente und manchmal verschätze ich mich in der Zeitaufteilung noch sehr. Aber ich versuche mit allen Mitteln zu wuchern und für jeden Lernertyp etwas zu bieten, damit wir nicht nur stur am Buch kleben bleiben müssen und ich auch etwas über Deutschland erzählen kann.
Auch wenn es jetzt vielleicht nicht so anklang, komme ich doch sehr gut mit den kleinen Herausforderungen zurecht und meistens funktioniert der Unterricht auch so, wie ich mir das vorstelle. Bis jetzt glaube ich auch, dass ich noch keinen Studenten auf der Strecke gelassen habe und alle verstanden haben, dass sie zu mir kommen können oder es einfach sagen können, wenn sie etwas nicht verstanden haben. Daher kann ich doch auch ziemlich zufrieden sein! :-)
Lustigerweise musste diese Woche schon festgelegt werden, welche Kurse ich nächstes Semester unterrichten werde (nach nicht mal 2 Wochen!). Ich werde 2 versc
hiedene Fortgeschrittenenkurse unterrichten, die "German Culture through Film" heißen.


Hier kann ich jeweils 3 deutsche Filme behandeln, die dann sowohl als sprachliche, als auch kulturelle Diskussionsgrundlage dienen. Ich finde das total spannend! Ich habe während meines Studiums in der Amerikanistik auch mehrere Filmseminare belegt und hoffe, die Studenten hier auch so für die Filme begeistern kann, wie ich es damals war. Komischerweise kenne ich viele der vorgeschlagenen Filme nicht und muss mich jetzt erstmal in die deutsche Filmgeschichte einlesen und eingucken... Das wird bestimmt interessant! - Empfehlungen werden gerne angenommen...

Montag, 23. August 2010

My week

Gerade bin ich von einer ziemlich anstrengenden kleinen Fahrradtour über den Campus wiedergekommen. Der ist so extrem hügelig, dass ich an einigen Stellen echt gerne abgestiegen wäre, wenn da nicht immer irgendwelche Autofahrer in der Nähe gewesen wären, die mich auch so schon komisch anstarrten und ich mir deshalb einfach nicht die Blöße geben wollte. Ich habe wirklich noch nie so sehr geschwitzt! Bedenkt man, dass es wieder über 30° sind, muss man ich mir da aber zugestehen. Nach einer Dusche, einem ausführlichen Abendessen und einem Eisnachtisch fühle ich mich nun dazu bereit, mich hier auch noch ein wenig auszulassen.
Also lasst mich mal erzählen, was ich diese Woche alles erlebt und getan habe. Der Dienstag war reserviert zum Arbeiten, sodass ich am Mittwoch mit Anabel und ihren Kindern, sowie 2 weiteren Kindern in den Zoo fahren konnte. Da der Riverbank Zoo in Columbia liegt, was die Hauptstadt von South Carolina ist, kann ich nun einen weiteren US-Bundesstaat von meiner Liste streichen. ;-) -> Siehe Unten!
Der Zoo war echt interessant, da hier Tiere zu sehen sind, die man bei uns in den Zoos nicht so häufig sieht. Logischerweise findet man hier mehr (süd-)amerikanische Tiere, als afrikanische Tiere, die man bei uns meist in den Zoos hat. Wir konnten sogar Lorikeets - eine krass bunte Vogelart füttern, was echt lustig war. Unangenehm wurde es bei den Schlangen. Nicht, dass ich generell Schlangen eklig fände oder Angst vor ihnen hätte. Nur die Hinweise, dass man einige dieser sehr giftigen Tiere hier in der Wildnis antreffen kann, ließ mich von meinen Wanderplänen etwas zurückschrecken. Ohne Einheimische werde ich hier jedenfalls nicht durch die Berge kraxeln.
Die einzigen Tiere, die mich wirklich erschreckt haben und die ich extrem ekelig finde, waren Kakerlaken. Leider kann man auch die hier antreffen, hoffentlich treffe ich aber so selten, wie möglich welche.
Der Donnerstag und Freitag waren dann wieder für die Vorbereitung meines Unterrichts und Einarbeitung in das Material reserviert. Freitag Abend hatte mich Sylvia gefragt, ob ich mit in Kino käme, was ich natürlich sofort angenommen habe. Wir haben "Eat, Pray, Love" gesehen. Das ist der neue Film mit Julia Roberts nach einem Roman, der hier in den USA ein riesiger Bestseller ist. Ich fand den Film zwar anregend - es ging um eine Frau, die sich scheiden lässt und dann lange mit sich selbst hadert - aber nicht sonderlich tiefgründig. Am eindruckvollsten sind aber die Bilder, die Landschaften, die gezeigt werden. Die Protagonistin mach nämlich eine Art Weltreise und bleibt jeweils für mehrere Monate in Italien, Indien und auf Bali. Bali ist definitiv ein Ort, den ich sehr gerne einmal sehen möchte. Landschaftlich scheint das ein tolles Erlebnis zu sein! Es ist einfach wahnsinnig grün und auch historisch sehr interessant.
Da ich Nachts mit dem Bus hätte zurückfahren müssen, was sicher nicht ganz ungefährlich ist, ließ mich Sylvia bei sich übernachten und nach einem "deutschen" Frühstück in ihrem tollen Wintergarten wurde ich von Anabel und ihrer Tocher Julia abgeholt, da wir beide noch ein paar Hosen für die Uni brauchten. Leider sind die Damenhosen hier sehr merkwürdig geschnitten. Alle gingen mir bis zum Bauchnabel, was ich nicht sehr attraktiv finde. Deshalb verriet mir Anabel, dass sie jahrelang Männerhosen gekauft hat. Nun besitze ich also eine "Guy Levis", die aber echt gut aussieht und
einen besseren Hintern macht als die Damenjeans.
Außerdem besorgten wir noch einen Schreibtischstuhl. Mittlerweile habe ich wirklich keine Lust mehr, Geld auszugeben und hoffe, dass ich nun alles habe (abgesehen von einem Auto?), was ich für mein Leben in Charlotte brauche.
Nun bin ich schon ganz gespannt auf nächste Woche und ziemlich aufgeregt, was mich am Montag so erwartet. Es steht meine zwei ersten Stunde an, jeweils vor Gruppen von mindestens 30 Personen. Ein ausführlicher Bericht folgt selbstverständlich auf den Fuß!

Dienstag, 17. August 2010

Arbeiten?!?

16.08.2010

Ueber den gestrigen Tag gibt es eigentlich nicht viel zu berichten. Den groessten Teil verbrachte ich damit, meine Unterrichtsunterlagen zu sichten und mir zu ueberlegen, wie ich die ersten Stunden gestalten wollte. Dabei ist mir aufgefallen, dass ich nicht wirklich viel Zeit habe und fuer viele Extravaganzen leider keine Zeit bleiben wird. In jeder Gruppe habe ich nur 2h pro Woche von jeweils 75 Minuten. Fuer eine Fremdsprache ist das wirklich wenig. Da diese zwei Gruppen auch noch auf dem gleichen Niveau sind, werde ich meine Energien wahrscheinlich viel in extracurriculare Angebote stecken, wie den German Club.
Ein Hinweis zu meinem Blog kam gestern von meinem Bruder, der mehr Bilder verlangte. Diesem Wunsch wuerde ich gerne nachgehen, jedoch habe ich noch keine Kamera und mein neues Handy konnte ich bisher leider noch nicht auf meinem Computer installieren. Deshalb werde ich versuchen, die naechsten Eintraege wenigstens mit Links zu unterlegen – zur Illustration. Und vielleicht ist eine Kamera dann ja meine naechste grosse Investition.

Ein anstrengender Sonntag

15.08.2010

Am Sonntag habe ich beschlossen mir Zeait fuer mich zu nehmen und mir nichts vorzunehmen, dass auch nur im Entferntesten mit der Uni zu tun hat. Also wurde erst ganz lange telefoniert, dann die Wohnung sauber gemacht und dann ein wenig relaxed. Da Lorena aber am Morgen in den Urlaub gefahran war, war ich ganz alleine in der Wohnung und beschloss daher eine kleine Entdeckungstour mit dem Fahrrad zu machen. Ein Ziel hatte ich mir auch ausgesucht: den Reedy Creek Park. Auf meiner Karte schien das Ziel nicht allzu weit und ich nahm mir ein Buch mit, um mich irgendwo hinzusetzten und zu lesen. Bis in die richtige Gegend zu kommen war gar nicht so schwer, auch wenn man auf den Strassen extrem vorsichtig sein muss, weil die Autofahrer es kaum gewohnt sind, auf Radfahrer zu treffen. Ich war frohen Mutes, den Eingang zum Park zu finden, als ich mich ziemlich bald im benachbarten Wohngebiet wiederfand. Jedoch hatte ich auch nach durchqueren des Wohngebiets noch keinen Eingang gefunden und dachte mir, dass ich dann wenigstens noch durch zweimal rechts abbiegen die Runde beenden koennte. Soweit so gut, ich war wieder auf der Querstrasse angelangt, von der ich Links abbiegen musste, um nach Hause zu kommen. Ja, sicher zog es sich nun etwas und nach einer viertel Stunde kamen mir dann doch Zweifel, ob in meiner Logik nicht doch irgendwo ein Fehler gewesen sei. Aber erst, als ich an einer Autobahnabfahrt vorbei kam war ich mir ganz sicher, dass ich hier wohl falsch war. Ein Blick auf die Karte reichte, um zu erkennen, dass ich ungefaehr 3 Meilen zu weit gefahren war und meine Ausfahrt irgendwie verpasst haben musste. Also zurueck das Ganze. Jetzt wurde mir auch klar, warum es mich nur 20 Minuten gekostet hatte, bis hierher zu kommen – rueckwaerts ging es naemlich leicht aber stetig bergauf. Auf diese Weise brauchte ich eine ganze Weile laenger, um bis zu meiner Abfahrt zu gelangen. Zu allem Uebel fing es nun auch noch an, wie aus Giesskannen zu regnen, sodass ich kaum meine Augen aufhalten konnte, an denen das Wasser herunter rann. Die Autos zischten waehrenddessen ungehalten an mir vorrueber und machten mich zusaetzlich von unten dreckig.
Nun ja, ich kam heil und sogar warm zu Hause an, denn der Regen war eher eine warme Dusche als eine Erfrischung. Von weiteren Exkursionen dieser Art werde ich aber in Zukunft absehen muessen. Nicht nur, weil ich es hoch und heilig versprochen habe, denn diese Erfahrung hat mir bewiesen, dass Fahrradfahren in den USA absurderweise ohne Auto nicht moeglich ist. Also werde ich wohl doch den Schritt machen muessen und mir ein solches kaufen...
Am Abend bin ich dann nur noch eine kleine Runde ueber den Campus spaziert. Wenigstens da sollte mir jawohl nichts passieren.

Montag, 16. August 2010

Almut als Professor

13.08.2010

Am Freitag war ich zum ersten Mal „richtig“ in meinem Büro. Dieses teile ich mit 5 anderen „instructors“, unter anderem meiner Mitbewohnerin Lorena. Da das Semester noch nicht begonnen hat, war ich gestern alleine dort und konnte in aller Ruhe meine Schränke aufräumen. Meine Vorgängerin hat alles Mögliche an Materialien hier gelassen, das Katrin „Moderationsmaterial“ nennen würde. Außerdem konnte ich meine ersten „offiziellen“ Mails als Lehrerin beantworten! Nur, dass diese Mails etwas merkwürdig waren und mir zeigten, dass die Gerüchte über die Unselbstständigkeit der Studenten hier vielleicht doch nicht übertrieben ist. Die erste Mail kam von einer Mutter, die anscheinend den Stundenplan ihres Sohnes zusammenstellt und „Mister Weismann“ um die Möglichkeit bat, diesen doch bitte noch in meinen bereits vollen Kurs aufzunehmen. Etwas amüsiert von dieser Anfrage erinnerte ich mich an Anabels Worte, doch bitte besonders freundlich zu unseren Studenten zu sein, da die Deutschabteilung hier um jeden Studenten kämpfen muss. Also war ich nett und schrieb ihr Söhnchen gleich in meinen Kurs ein. Doch das war nicht alles, denn bald darauf kam eine Mail von einem Studenten, der mir zwar persönlich schrieb, aber dafür noch nichts von irgendwelchen Konventionen beim Schreiben von Mails gehört zu haben scheint. Denn seine Mail enthielt weder eine Grußformel, noch eine Unterschrift oder auch nur einen Hinweis darauf, dass ich nicht seine beste Freundin bin. Aber wer mich kennt, weiß, dass es mir nicht schwer fällt freundlich zu sein und so versuchte ich es mit indirekter Korrektur und schrieb ihm eine angemessene Mail zurück. Nun ja immerhin habe ich heute dann doch noch eine perfekte und äußerst höfliche Mail von einer dritten Person bekommen. Das nehme ich dann mal als gutes Zeichen und gehe davon aus, dass meine Klassen zwar sehr gemischt sein werden, ich aber nicht jedem erst erklären muss, was ein Brief ist, bevor wir einen schreiben können.
Die Überraschung des Tages war ein Schild an meiner Tür, dass die Sprechzeiten von Prof. Almut Weismann ankündigte – fehlt nur noch ein Dr., oder?

Sonntag, 15. August 2010

Ein Tag am Pool

12.08.2010

Da die Temperaturen in Charlotte dieser Tage kaum auszuhalten sind und ich dieses Jahr erst einmal Baden war, hatten Lorena und ich beschlossen Baden zu gehen. Eine Freundin von ihr hat ein Haus zudem auch ein Nachbarschaftspool gehört. Leider musste ich aber feststellen, dass ich alle meine Bikinis und Badeanzüge in Deutschland vergessen habe. Doch Anabel bot mir an, mich schnell zu einem Kleidungsladen zu fahren, als sie mir am Morgen noch ein paar Kleinigkeiten und einen Stuhl vorbeibrachte. Dass die Saison schon lange vorbei ist, führte zwar einerseits dazu, dass die Auswahl sehr klein war, jedoch bezahlte ich dann für meine Ausstattung statt 70 Dollar nur noch 8.
Gegen Mittag ging es dann los. Zunächst verspeisten wir ein leckeres Ratatouille, dass uns Lorena am Tag zuvor gekocht hatte und dann liefen wir zum Pool, der zu meinem Erstaunen fast leer war. Es war wirklich toll zu schwimmen und ein wenig braun zu werden, auch wenn das Wasser mit 32°C nicht sonderlich kühl war. Trotzdem war es sehr entspannend nach dem Stress der letzten Tage.
Da wir nach dem Baden noch eine Weile bei Lorenas Freundin blieben, war der Tag schon fast vorbei, als wir nach Hause kamen. Das einzige Berichtenswerte, das zu erwähnen bleibt ist die erste Nacht in meinem neuen Bett. Resümee: Es ist viel besser auf einer echten Matratze zu schlafen.

Becoming Real

11.08.2010

Seit 2 Tagen bin ich nun eine „real person“, wie Anabel sagt, was im Prinzip so viel bedeutet wie: ich habe eine Nummer. Dabei stimmt das noch nicht einmal richtig, da ich noch etwa 2 Wochen auf meine Social Security Number warten muss. Aber wenn ich die einmal habe, dann kann ich mir auch eine North Carolina ID holen und muss mich nicht immer mit meinem Pass ausweisen. An der Uni bin ich also schon echt, der Rest der Welt muss noch auf mich warten!
Das Ausfüllen der vielen Stapel an Unterlagen hat also Wirkung gezeigt. Ich habe jetzt eine offizielle E-Mail-Adresse, konnte mir bereits die Liste meiner Studenten ansehen und mit meiner Unikarte das Mittagessen bezahlen. Wo ich gerade einmal dabei bin – Lunch habe ich gestern mit Anabel und Paul, einem weiteren Kollegen der Deutschabteilung gegessen, sowie mit Robert, dem Head. Das machte dann eine sehr illustre Runde und ein amüsantes Essen.
Am Nachmittag stand dann noch einmal ein wenig Shopping an, denn mir fehlte ja noch ein Bett. Anabel hatte bei Target ein Fouton, also ein Sofabett gesehen, was ich mir ansehen sollte. Nach einer großen Auspackaktion, die mir ein wenig unangenehm war, fanden wir dann auch das richtige. Während ich also alles wieder „typisch deutsch“ in die Verpackungen verstaute, fuhr Anabel das Auto vor und mit Hilfe der Angestellten bugsierten wir das Teil in ihren Van. Danach ging es noch ein letztes Mal zu Walmart, um dort eine Matratze aus Memory Foam zu kaufen, die den Fouton noch bequemer machen soll.
Am Abend baute ich das Gerät dann auf und nun sitzt es in unserem Wohnzimmer, da sich die Matratze noch ausreichend entfalten muss. Heute Abend kann ich dann zum ersten Mal auf meinem endgültigen Bett schlafen und freue mich schon sehr darauf.
Meine letzte Aktion gestern war eine kleine Fahrradtour, um zu sehen, wie ich am besten zum nächsten Supermarkt komme. Nach ein paar Fehlversuchen, die nichtungefährlich waren, da Fahrradfahrer hier nicht für voll genommen werden, fand ich schließlich eine Strecke, die ziemlich einfach ist. In etwa 10 Minuten kann ich von hier zum Einkaufszentrum kommen, wo auch ein Fahrradladen!!! ist, sowie andere kleine Restaurants, Cafés, eine Drogerie und ein paar andere kleine Läden.

Freitag, 13. August 2010

Organic Food

10.08.2010

Gestern hatte ich endlich die Freiheit morgens auszuschlafen, da ich mit Anabel verabredet hatte, einen Tag „frei“ zu machen. Ich stand also erst nach 8 auf, machte in aller Ruhe Frühstück und ging dann daran, meine neuen Möbel zu reinigen und zu füllen. Als ich damit fertig war, rief mich Anabel an und meinte, dass meine Identifikationsnummer schon fertig war und wir also unerwarteter Weise ein paar Wege erledigen könnten. Um niemanden zu langweilen möchte ich nur sagen, dass ich etwa 30 Blätter Formulare ausfüllte und den ganzen Tag irgendwelche Fragen zu meiner Person beantwortete. Eigentlich waren es sogar immer wieder die gleichen. Resultat ist, dass ich nun eine brandneue Unikarte habe (Go 49ers!), ich offiziell an der UNCC angestellt bin, meine SocialSecurityNumber beantragt ist, ich ein Bankkonto eröffnet habe und eine Telefonkarte besitze, um billig nach Deutschland anzurufen!
Nachdem alle diese Dinge erledigt waren, was ca. 5 Stunden dauerte, setzte mich Anabel an einem Coffeshop ab, in dem Lorena wartete und wir machten uns gemeinsam auf die Suche nach einem Router für unseren Internetanschluss und gingen Lebensmittel einkaufen. Letzteres taten wir in einem tollen Supermarkt, der sich auf Biolebensmittel spezialisiert hat und vor allem „whole food“ anbietet – "Trader Joe‘s". Das heisst, ich habe dort Brot gefunden, dass sich nicht auf Würfelgröße zusammenpressen lässt sowie Vollkornreis und frisches Biogemüse und –obst und ein riesiges Angebot an Käse usw. Das alles war wohl ein wenig teurer, als in anderen Supermärkten, aber dennoch erschwinglich. Gerade die Preise für Obst und Gemüse haben mich positiv überrascht. Lorena meint, dass dies natürlich auch mit dem Bundesstaat zu tun hat, d.h. dass es in New York definitiv teurer ist, gerade was frische Lebensmittel angeht und es natürlich auch wichtig ist, dass es in Charlotte eine Gruppe Menschen gibt, die sich für gesunde und nachhaltige Ernährung interessieren. Was ich außerdem lustig fand, ist dass man bei Trader Joe’s seine eigenen Beutel mitbringen kann und dann dafür an einer Gutscheinverlosung teilnimmt. Dies soll die Leute darauf aufmerksam machen, dass sie der Natur nichts Gutes tun, wenn sie alles in Tausende von Plastetüten verpacken lassen, wie es hier überall üblich ist.
Alles in allem bin ich doch überrascht, wie sich das Land verändert hat, seit ich das letzte Mal hier war, denn auch Recycling scheint in aller Munde zu sein. Sicherlich leben nicht alle Menschen in den USA diesen Trend mit, aber ich denke trotzdem, dass sich ein Bewusstsein für Umweltschutz und Nachhaltigkeit entwickelt hat. Und das macht es viel angenehmer hier zu leben, weil man kein riesiges Negativkonto anhäufen muss, um sich zu ernähren. Leider ist den Amis aber noch nicht bewusst geworden, dass man auch bei 28°C Innentemperatur oder mehr überleben kann, im Gegensatz zu 22°C. Meine Mitbewohnerin ist dabei Gott-sei-Dank eine löbliche Ausnahme. Ansonsten friere ich hier regelmäßig und renne daher trotz an die 40°C Außentemperatur meist mit langer Hose herum, schließlich hält man sich sowieso die meiste Zeit in den Gebäuden auf.

Sightseeing

09.08.2010

Nach einer wieder ziemlich kurzen Nacht, holte mich Anabel um neun bei mir zu Hause ab und wir gingen gemeinsam in die Uni, um dort ein paar Unterlagen zusammenzustellen, damit ich sobald wie möglich angestellt sein würde. Um 10 verließen wir dann die Uni und holten einen neuen Kollegen ihres Mannes samt seiner Frau ab, da uns Anabel die Stadt zeigen wollte. Zunächst ging es aber zu einem kleinen Haus, dass die beiden eventuell mieten wollten und während sie sich umschauten unterhielt ich mich mit dem Sohn der Besitzerin, welcher nebenbei Geschichte an der UNCC unterrichtet und hier im nächsten Semester ein Seminar über Religionen in der amerikanischen Kultur geben würde, was ich natürlich extrem spannend fand. Ich habe natürlich vor ein paar Kurse nebenbei zu besuchen und muss mich unbedingt einmal umschauen, was es so gibt.
Die Tour selbst führte uns dann durch verschiedene Teile Charlottes, welches eine sehr schöne Stadt ist und endete in Anabels Haus, wo wir das selbstgebraute Bier ihres Mannes probieren durften und aus dem ich mit einem Stapel Bücher herausging. Ich hatte Anabel erzählt, dass ich gerade ein paar amerikanische Bücher aus dem 19.Jahrhundert lese und dies auch eines meiner Schwerpunktthemen im Studium war. Offensichtlich war die Literatur des 19.Jahrhunderts Thema ihrer Abschlussarbeit. Auf diese Art und Weise, habe ich nun jedenfalls ein paar Bücher, die ich in mein neues Regal stellen kann.
Zu Hause angekommen, war ich wieder total k.o. Rappelte mich aber nach dem Essen nochmal auf, um Joggen zu gehen. Ich hatte mich nämlich daran erinnert, dass das beste Mittel gegen Jetlag Bewegung an der frischen Luft im Tageslicht ist. Außerdem beängstigten mich ein wenig die Massen an übergewichtigen Menschen, die einem hier jeden Tag über den Weg laufen. Schliesslich will ich ja nicht irgendwann auch so aussehen! ;-)

Der Möbeltag

08.08.2010

Gestern war ein wahnsinnig anstrengender Tag. Anabel, meine Kollegin und Betreuerin hatte gesagt, dass sie gegen 11 Uhr in unserem Apartment sein würde. Also hatte ich nach dem Aufstehen noch genügend Zeit, um meine Einkäufe vom Vortag zu verstauen und mein Bad einzurichten.
Anabel stellte sich als eine sehr quirlige Frau heraus, die nichts liegen lässt, sodass ich am Ende des Tages ein fast vollständig eingerichtetes Zimmer hatte (Kommode, Regal, Nachttischchen, Lautsprecher), in unserem Wohnzimmer ein Sofa und Tisch stand und die Küche mit einem weiteren Regal und einem Wasserkocher ausgerüstet war. Außerdem schafften wir es, dass ich nach etwa zwei Stunden im Handyladen endlich einen Vertrag und ein Telefon hatte. Kein Wunder, dass ich nach fünf Stunden Erledigungen vollkommen geschafft war und mich Anabel nach Hause fuhr, damit ich mich ausruhen konnte, bevor Freunde von ihr die Wohnzimmermöbel bringen würden. Nachdem auch das geschafft war, fiel ich auch bald wieder ins Bett und schaffte es doch wirklich 9 Stunden zu schlafen.
Leider habe ich jedoch noch keine bezahlbare Möglichkeit nach Deutschland anzurufen, da wir immer noch kein Internet haben und ich daher auch keinen Prepaid-Service für Deutschlandgespräche kaufen konnte. Netterweise ließ mich Anabel aber ihr Handy benutzen, um einen (gefühlt) längst überfälligen Anruf zu machen.

Mittwoch, 11. August 2010

Einrichtungsfragen

07.08.2010

Mein erster vollständiger Tag in Charlotte begann um 5 Uhr morgens Ortszeit. Obwohl ich am Abend hundemüde ins Bett gefallen war, konnte ich nur 7 Stunden schlafen. Daher fing ich zunächst an ein paar Seiten zu lesen und ein paar Zeilen zu schreiben. Doch um sieben holte mich der Hunger dann endgültig aus dem Bett. Außerdem reizten mich die vollen Koffer und Taschen, die ich nach und nach in meinem Closet verteilen wollte. Glücklicherweise ist es in den USA üblich, dass es in die Wände eingebaute Kleiderschränke gibt, weshalb ich auch ohne die Anschaffung eines großen Möbelstückes bereits Stauraum habe. Während Lorena noch schlief, räumte ich mehrere Stunden lang alles Mögliche in diverse Schränke, putzte wie verrückt und überlegte mir, wie ich mein Zimmer und mein Bad einrichten würde.
Gegen Mittag kam dann meine Kollegin Sylvia vorbei, die mir Blumen, Blaubeeren und Pfirsiche vom Farmer’s Market mitbrachte. Sie verriet mir, dass Blaubeeren sehr typisch für die Region sind, was ist sehr sympathisch finde!!! ;-) Ich habe mich also sehr gefreut. Dann erzählte mir Sylvia ein wenig über die Deutschkurse und brachte mir meinen Syllabus vorbei, den sie netterweise bereits für mich vorbereitet hatte. Zum Lunch ging es dann in ein nettes kleines indisches Restaurant, wo das Buffet keine Wünsche offen ließ, mich aber mein Magen ob seiner geringen Größe doch sehr enttäuschte!
Nach Hause zurückgekehrt, beschlossen Lorena und ich einen Ausflug in diverse Möbelhäuser zu machen, welcher uns letztendlich Ikea führte. Darüber war ich dann nicht wirklich traurig, da die Möbel und Gegenstände in den amerikanischen Läden doch nicht so ganz meinem Geschmack entsprachen. Dennoch blieb ich dabei, mir keine größeren Dinge anzuschaffen, da ich darauf hoffe, über das Internet ein paar gebrauchte Möbel zu finden. Es wäre wirklich zu schade, wenn ich mir etwas Neues anschaffe und es dann in einem Jahr wegwerfen müsste. Also blieb es bei diversen Boxen, Döschen, Uhren, ein paar Küchenutensilien, einem Mülleimer, einer Menge Haken und ein paar Dekorationen.
Dass mein Zeitgefühl vollkommen außer Kraft gesetzt ist, bewies sich dann beim Verlassen des Marktes, denn zu meinem großen Erstaunen war es stockduster draußen und bereits nach neun Uhr. Klar, dass ich zu Hause angekommen, es nicht mehr schaffte alles einzurichten. Trotzdem war es bereits 23 Uhr, als ich wie tot ins Bett fiel und sofort einschlief.

Tag 1: Abgefahren - Angekommen

06.08.2010
Abgefahren - Angekommen

Nachdem ich mich in den letzten 2 Wochen von so vielen lieben Menschen, wie möglich verabschiedet habe, ging es nun gestern tatsächlich los. Nach dem letzten und schwersten „Goodbye“ von allen und einem schrecklich langen Flug von 10 Stunden, stieg ich in Charlotte aus dem Flieger und freute mich, mir nun endlich die Beine vertreten zu können. Aber Pustekuchen! Denn als erstes musste ich mich, zusammen mit ungefähr 400 anderen Ankommenden in die Schlange vor der Einreisekontrolle stellen. Doch nach ungefähr anderthalb weiteren Stunden, war auch ich endlich dran, ließ mir noch einmal meine Fingerabdrücke abnehmen und mich fotografieren, und holte mein Gepäck, was nun schon ungeduldig auf mich wartete. Ich freute mich sehr, am Gate dann nicht nur meine neue Mitbewohnerin zu sehen, sondern auch eine Kollegin, die mich beide mit strahlenden Gesichtern in Empfang nahmen.
Da es in Deutschland mittlerweile ein Uhr nachts gewesen wäre, war ich natürlich entsprechend müde, was meinen Magen aber nicht davon abhielt nach Nahrung zu verlangen und mein Körper nach einer Dusche. Also fuhr ich mit Lorena, meiner kolumbianischen Mitbewohnerin, erst mal bei einem kleinen Restaurant namens Panera Bread vorbei und wir gönnten uns eine leckere Suppe und kühles, sehr wohl tuendes Wasser. Wie in den USA üblich war auch das Restaurant klimatisiert, was wirklich sehr angenehm war. Hier sind es zurzeit fast 100°F und dabei sehr feucht, was die Hitze sehr unangenehm macht. Trotzdem bin ich seit meiner Ankunft, noch kaum ins Schwitzen geraten, weil es wo auch immer man hingeht immer klimatisiert ist. Nach unserer kleinen Pause mussten wir noch ein paar Kleinigkeiten einkaufen, damit ich für die nächsten Tage wenigstens ein paar grundlegende Nahrungsmittel zur Verfügung haben werde. Außerdem musste für mein Bad noch ein Duschvorhang her, sowie für die Küche ein Wasserfilter, um nicht in allen Getränken das Chlor zu schmecken, das die Amis ihrem Leitungswasser zusetzen.
Nun endlich ging es in die Wohnung, die nun für 10 Monate mein Zuhause sein wird. Wie ich schon on Google Earth gesehen hatte, liegt das Wohnhaus in einer kleinen Siedlung von zweistöckigen Gebäuden ganz in der Nähe des Campus. Hier wohnen in der Mehrzahl Studenten in Wohnungen wie unserer. Diese hat zwei Schlafzimmer und zwei Badezimmer sowie eine Art Wohnküche, die sehr großzügig ist. Mein Bad hat eine angenehme Größe und auch mein Zimmer ist genau richtig. In der ganzen Wohnung liegt sehr schönes (nicht Echt-)Holzparkett, was sehr praktisch ist da sowohl Lorena, als auch ich lange dunkle Haare haben. Was das für die Reinhaltung von Teppichen bedeutet, kann man sich sicherlich vorstellen. Auch wenn in der Wohnung außer Kisten und Gepäckstücken noch nicht viel steht, habe ich einen guten Eindruck. Lorena scheint sehr nett zu sein und meine Kollegin ebenfalls.
Meine erste Nacht konnte ich auf einer aufblasbaren Matratze verbringen, die eine andere Kollegin netterweise für mich besorgt hat, zusammen mit ein paar weiteren notwendigen Dingen, wie Geschirr und Lampen. Obwohl ich nach deutscher Zeit um halb fünf ins Bett ging, konnte ich leider nicht länger als 7 Stunden schlafen und sitze nun seit fünf Uhr lokaler Zeit hier und wundere mich, dass es draußen immer noch nicht heller zu werden scheint. Trotzdem finde ich, dass es Zeit für ein Frühstück wird und danach vielleicht für einen kleinen Spaziergang…

Donnerstag, 8. Juli 2010

Ankündigung

Dies ist die Ankündigung, dass ich gerade dabei bin, meinen Blog wiederzubeleben. Also eigentlich bin ich dabei - zu planen - meinen Blog wiederzubeleben. ;-)
Anlass ist meine - hoffentlich - baldige Ausreise in die USA, wo ich mich fast ein Jahr lang in Charlotte (North Carolina) niederlassen werde. Leider muss ich immer noch ein - hoffentlich - in diesen Satz einschieben, wei
l ich immer noch kein Visum habe. Der Besuch auf dem Konsulat in Berlin lässt noch mehr als zwei Wochen auf sich warten. Die Zeit bis dahin, wird aber gut ausgefüllt sein. Nicht mit Packen - wo denkst du hin? - Nein, die Abschlussprüfungen stehen an. Endlich! In 2 Wochen, werde ich sowohl eine schriftliche Didaktikprüfung als auch eine mündliche Linguistikprüfung hinter mich gebracht haben und endlich mein Auslandsjahr durchplanen können. Bevor ich mich nun wieder hinter den Schreibtisch klemme, noch schnell zum Zweck meiner Reise: Ich werde endlich all mein angestautes (Fakten-)Wissen zur deutschen Sprache und Kultur und Prozesswissen: "wie-man-das-Ganze-an-mehr-oder-weniger-interessierte-Menschen-weitergibt" anwenden können, da ich an der UNCC (University of North Carolina at Charlotte) Deutsch unterrichten und ein wenig kulturelle Vermittlungsarbeit leisten werde. (Whatever that is???)
Also: "Die neuen Abenteuer der Almut" - Demnächst auf Ihrem Computer! :-P

Mittwoch, 24. Februar 2010

Yes!

I did it!

Heute habe ich meine Magisterarbeit abgegeben. Mit Allem drum und dran, also Anhängen und Verzeichnissen etc. sind es 158 Seiten. Ist echt wahnsinn das Teil in der Hand zu halten und sich klar zu machen, dass man das selbst produziert hat. 9 1/2 Monate habe ich gebraucht und jetzt ist mein vorläufiges Lebenswerk fertig. ;-)

Heute abend wird erstmal gut gefeiert!
:-D

... und dann habe ich erstmal Ferien...

Mittwoch, 17. Februar 2010

Die letzten Seiten

Hier kommt einer der letzten Einträge zu meiner Magisterarbeit. Heute werde ich mit meinem letzten Kapitel fertig und muss morgen nur noch die Einleitung und den Schluss schreiben. Zur Zeit bin ich bei unglaublichen 105 Seiten. Unglaublich auch, weil ich gerade die 10 Seiten Facharbeit meines Patenkindes Korrekturlese. Sie ist gerade 10. Klasse und ich erinnere mich daran, wie ich in der 11. auch so eine Arbeit geschrieben habe und was für eine RIESIGE Herausforderung damals diese 10 oder 12 Seiten waren. Da sieht man wieder mal, wie man sich doch entwickelt und ich bin echt erstaunt, mit welchen Begriffen und Konzepten die Zehntklässsler heute schon rumjonglieren. Wenn ich das nächste Mal in der Heimat bin, muss ich mir auch unbedingt mal meine Arbeit zu Gemüte führen und sehen, ob die auch so von Fachtermini gespickt war! ;-)

Mittwoch, 10. Februar 2010

Der absolute Rekord

Es ist unfassbar - heute hat der Elan mir sogar zu 10 Seiten verholfen!
Aber ich muss zugeben, das sich diese 10 Seiten nur auf meinen Test-Setup beziehen, d.h. ich schreibe zur Zeit nur nieder, was ich gemacht habe und stütze mich dabei noch auf Stichpunkte, die einfach nur in einen Fließtext gebracht werden müssen. Dennoch - das ist für mich ein neuer Rekord! ;-)

Beflügelt hat mich auch das Gespräch am Montag beim DAAD, das meines Erachtens ganz gut gelaufen ist und ich guten Mutes bin. - Ich will's aber nicht beschreien, bis in ca. 2 Wochen die Mitteilung kommt, wie es denn nun aussieht.

Ich freue mich schon total auf in 2 Wochen, weil ich dann außerdem endlich meine Arbeit abgeben werde und ich wieder anfangen kann richtig zu leben! :-P

Was ich schon alles für Pläne habe...

Donnerstag, 4. Februar 2010

7 Seiten

Ich habe es geschafft!

Weitere 7 Seiten habe ich heute in den Computer getippt und damit meinen 2.Theorieteil beendet.

Puh!

Mittwoch, 3. Februar 2010

Update

Wahnsinn!

Heute habe ich mal wieder einen sehr produktiven Tag gehabt: 6 Seiten bisher... und ich will noch mindestens eine schreiben. Klingt gut, oder?

Dafür muss ich aber leider ab spätestens übermorgen meine Kapazitäten mal wieder einem anderen Projekt zuwenden, nämlich meinem 2. Bewerbungsgespräch, welches am kommenden Montag stattfinden wird. Bis dahin muss ich aber noch meinen 2. Theorieteil fertig bekommen, der mittlerweile schon aus 25 Seiten besteht. Das macht nach Adam Ries und Eva Zwerg insgesamt schon 53 Seiten meiner Magisterarbeit! Yipiiiiee!

Ich kann nur hoffen, dass diese es auch der Mühe wert waren, wenn ich in ca. 20 Tagen den Bücherdjungel verlassen und nach über einem Jahr ohne längere Pausen endlich auch mal wieder Ferien machen darf!


Mein erstes Gespräch ist übrigens sehr gut gelaufen und ich kann wohl damit rechnen, dass mir für Spanien eine Assistenzstelle angeboten wird. Aber ich will nichts beschreien und das Gespräch für meine Favoritenstelle steht erst am Montag an...

Bis denne also!

Mittwoch, 27. Januar 2010

Lauter Endlichs...

Endlich kann ich wieder auf meinen Blog zugreifen!

Nachdem ich mich tagelang mit google rumgeschlagen habe, habe ich endlich die Information bekommen, die ich gebraucht habe! Jedesmal, wenn ich versucht habe mich einzuloggen, wurde mir eine Fehlermeldung angezeigt oder es ist gar nix passiert und die Seite hat sich aktualisiert. Und erst nach dem ich mich mehrmals durch den "Hilfedjungel" bei google geschlagen habe, fand ich die Antwort auf meine Frage: WAS soll ich tun??? - Versuchen Sie die Cookies zu löschen.

Ey - Daaaa!

Endlich hab ich meine Einladung zum Bewerbungsgespräch bekommen!!!

Abgeschickt hab ich die Bewerbung Ende November und während alle anderen (die sich auch auf so eine Stelle beworben haben) schon seit ein paar Wochen Zusagen bekommen haben, saß ich immer noch zu Hause und bereitete mich auf etwas vor, dass vielleicht gar nicht kommen würde - das Auswahlgespräch. Aber nun geht es doch los und ich darf endlich berechtigter Weise nervös werden. ;-)

Achso - endlich haben wir wieder Steptanzauftritt. Und zwar heute abend beim Tanzfest der Uni Leipzig im Anker! Diesmal mit unserer bisher besten Choreografie, wir tanzen zu Merci!

Donnerstag, 21. Januar 2010

Lernen für die Bewerbungsgespräche

Als ob es nicht genug wäre eine Magisterarbeit zum hoffentlich guten Ende zu bringen, bereite ich mich zur Zeit auch noch auf 2 Bewerbungsgespräche vor. Zu diesem Zweck habe ich mich ein wenig mit deutscher Politik beschäftigt und festgestellt, dass ich die neuen Minister (naja fast neu) gar nicht alle kenne. Habt ihr auch noch nie was von Dr. Kristina Köhler gehört?
Naja, wenn ihr jetzt ja sagt, dann meine Glückwünsche! Wer sich, wie ich nocht nicht so sicher ist, kann ja mal mein neu kreiertes Spiel ausprobieren, um wenigstens die Gesichter mit den Namen und Aufgaben zuordnet zu können... ;-)

Montag, 11. Januar 2010

Yeah, Yeah, Yeah!

Das 1.Kapitel ist fertig!!!

26 Seiten in einer Woche - wer da nicht neidisch wird! ;-)

Ich hoffe nur, dass die Qualität auch angemessen ist...

Hier eine meiner tollen selbst entwickelten Grafiken des Leseprozesses - wen es interessiert. :-P

Donnerstag, 7. Januar 2010

Der Countdown läuft...

Noch 1 Monat bis Abgabe und fertige 20 Seiten Fließtext (60 to go).


Die Nerven liegen blank und die Bibliothek wird zur Heimat.
 
XStat