10.08.2010
Gestern hatte ich endlich die Freiheit morgens auszuschlafen, da ich mit Anabel verabredet hatte, einen Tag „frei“ zu machen. Ich stand also erst nach 8 auf, machte in aller Ruhe Frühstück und ging dann daran, meine neuen Möbel zu reinigen und zu füllen. Als ich damit fertig war, rief mich Anabel an und meinte, dass meine Identifikationsnummer schon fertig war und wir also unerwarteter Weise ein paar Wege erledigen könnten. Um niemanden zu langweilen möchte ich nur sagen, dass ich etwa 30 Blätter Formulare ausfüllte und den ganzen Tag irgendwelche Fragen zu meiner Person beantwortete. Eigentlich waren es sogar immer wieder die gleichen. Resultat ist, dass ich nun eine brandneue Unikarte habe (Go 49ers!), ich offiziell an der UNCC angestellt bin, meine SocialSecurityNumber beantragt ist, ich ein Bankkonto eröffnet habe und eine Telefonkarte besitze, um billig nach Deutschland anzurufen!
Nachdem alle diese Dinge erledigt waren, was ca. 5 Stunden dauerte, setzte mich Anabel an einem Coffeshop ab, in dem Lorena wartete und wir machten uns gemeinsam auf die Suche nach einem Router für unseren Internetanschluss und gingen Lebensmittel einkaufen. Letzteres taten wir in einem tollen Supermarkt, der sich auf Biolebensmittel spezialisiert hat und vor allem „whole food“ anbietet – "Trader Joe‘s". Das heisst, ich habe dort Brot gefunden, dass sich nicht auf Würfelgröße zusammenpressen lässt sowie Vollkornreis und frisches Biogemüse und –obst und ein riesiges Angebot an Käse usw. Das alles war wohl ein wenig teurer, als in anderen Supermärkten, aber dennoch erschwinglich. Gerade die Preise für Obst und Gemüse haben mich positiv überrascht. Lorena meint, dass dies natürlich auch mit dem Bundesstaat zu tun hat, d.h. dass es in New York definitiv teurer ist, gerade was frische Lebensmittel angeht und es natürlich auch wichtig ist, dass es in Charlotte eine Gruppe Menschen gibt, die sich für gesunde und nachhaltige Ernährung interessieren. Was ich außerdem lustig fand, ist dass man bei Trader Joe’s seine eigenen Beutel mitbringen kann und dann dafür an einer Gutscheinverlosung teilnimmt. Dies soll die Leute darauf aufmerksam machen, dass sie der Natur nichts Gutes tun, wenn sie alles in Tausende von Plastetüten verpacken lassen, wie es hier überall üblich ist.
Alles in allem bin ich doch überrascht, wie sich das Land verändert hat, seit ich das letzte Mal hier war, denn auch Recycling scheint in aller Munde zu sein. Sicherlich leben nicht alle Menschen in den USA diesen Trend mit, aber ich denke trotzdem, dass sich ein Bewusstsein für Umweltschutz und Nachhaltigkeit entwickelt hat. Und das macht es viel angenehmer hier zu leben, weil man kein riesiges Negativkonto anhäufen muss, um sich zu ernähren. Leider ist den Amis aber noch nicht bewusst geworden, dass man auch bei 28°C Innentemperatur oder mehr überleben kann, im Gegensatz zu 22°C. Meine Mitbewohnerin ist dabei Gott-sei-Dank eine löbliche Ausnahme. Ansonsten friere ich hier regelmäßig und renne daher trotz an die 40°C Außentemperatur meist mit langer Hose herum, schließlich hält man sich sowieso die meiste Zeit in den Gebäuden auf.
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